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Regeln für die richtige Installation deiner PV-Anlage: So erkennst du Fehler bei der Montage

Regeln für die richtige Installation meiner PV Anlage vor Ort

Wie erkenne ich eine gute Arbeit der Handwerker vor Ort?

Auch als Laie kann man mit wachem Blick viel erkennen. Wer während der Montage gezielt aufs Dach schaut, ein paar Fragen stellt und auf Ordnung achtet, kann böse Überraschungen vermeiden. Die meisten Fehler entstehen nicht aus böser Absicht, sondern aus Hektik, Zeitdruck oder mangelnder Sorgfalt.

Länge der Arbeit & Bezahlung

Subunternehmer haben meist nur einen Tag Zeit, eine Anlage zu installieren. Für Sie als Kunde klingt das super, dass die Montage an einem Tag erledigt ist, aber meist leidet dann die Qualität. Die Bezahlung der Subunternehmer ist in den letzten Jahren aufgrund vieler neuer Unternehmen, die das anbieten, stark gefallen. Sie werden nicht nach Stunden wie normale Mitarbeiter bezahlt, sondern nach kWp, was ein schnelles Fertigwerden unabdingbar macht. Meist leidet allerdings die Qualität.

Ich habe selbst mit Subunternehmern gearbeitet und schon Sprüche gehört wie: „Das können wir nicht machen, das kostet zu viel Zeit.“ Hier ging es um das Kleben von speziellen Blechziegeln. Entsprechend müssen die Unternehmen schnell fertig sein. Eine schnelle Abarbeitung der Arbeit kann mit guter Qualität einhergehen – das muss immer individuell betrachtet werden –, zeigt aber meist, dass sie sehr wenig Geld pro Auftrag bekommen und deshalb überhaupt nicht mehr Zeit haben.

Hier sollten Sie mit den Handwerkern reden. Diese geben sich fast immer als firmeneigene Handwerker aus, sind es aber meistens nicht. Wenn die Handwerker sich keine Zeit für Sie als Kunden nehmen, dann sind es meistens keine firmeneigenen. Fragen Sie Dinge wie … um das zu überprüfen, falls Ihnen das wichtig ist.

DC-Montage (Dachmontage, Gleichstromseite)

Das Einzige bzw. Wahrscheinlichste, was wirklich Schäden an Ihrem Haus anrichten kann, ist die Installation auf dem Dach. Vor allem gebrochene oder beschädigte Ziegel können langfristig dazu führen, dass Wasser ins Haus eindringt und einen großen Schaden verursacht.

Viele Dinge lassen sich für Sie als Hauseigentümer schwierig überprüfen, wenn Sie nicht aufs Dach wollen. Ich würde dazu raten, das auf jeden Fall zu tun – am besten zu dem Zeitpunkt, wenn die Unterkonstruktion und Kabel bereits verlegt sind und alle Vorarbeiten abgeschlossen wurden, also bevor die Module montiert werden.

Ein gutes Unternehmen arbeitet entweder mit einem Gerüst – dann können Sie bedenkenlos aufs Dach gehen, da Absturzsicherheit besteht – oder mittels Seilklettertechnik (das macht allerdings fast niemand), dann wird es für Sie schwierig, die Qualität zu prüfen.

Was sollten Sie überprüfen?

  • Gebrochene Ziegel:
    Beim Laufen auf dem Dach kommt es immer wieder vor, dass Ziegel brechen – das ist ganz normal, aber sie sollten ausgetauscht werden. Wenn die Arbeiter nicht schnell-schnell arbeiten, merken sie das und tauschen diese aus. Subunternehmer, die nach kWp bezahlt werden, haben hierfür häufig nicht das Auge. Meist brechen die Ziegel unter oder oberhalb der Dachhaken, da diese bearbeitet wurden. Verhindert werden kann das durch Arbeiten mit Blechziegeln.

  • Klemmbereich der Module:
    Jedes Modul hat einen Klemmbereich, der von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ist (siehe Datenblatt des Modulherstellers, meist 15–45 cm). Wichtig ist dies für Schnee- und Windlast. Wenn die Klemmen zu nah an der Modulmitte befestigt werden, wird der Rand des Moduls starken Schwingungen ausgesetzt, was zu Mikrorissen in den Zellen führen kann – diese sind nicht sichtbar, beeinträchtigen aber den Ertrag.

  • Umgang mit den Modulen:
    Die Module sind robust, aber trotzdem sollte man sorgsam mit ihnen umgehen. Schäden am Modul sind oft nicht sofort erkennbar. Umgefallene Module oder solche, die anderweitig stark beansprucht wurden, sollten nicht mehr benutzt werden.

  • Verkabelungsmanagement:
    Die Kabel, vor allem die MC4-Stecker, sollten keinesfalls flach auf der Dachhaut liegen. Das Eindringen von Wasser kann starke Schäden verursachen, und die Steckverbindung ist das schwächste Glied. Es muss mit UV-beständigen Kabelbindern, besser noch mit Kabelclips aus Metall gearbeitet werden. Außerdem sollten immer die richtigen Stecker für Anfang und Ende des Strangs verwendet werden (siehe Datenblatt des Moduls). Wenn Sie nach der Montage unter die Module sehen und einen Kabelsalat vorfinden, wurde nicht korrekt gearbeitet.

  • Korrekte Modulabstände:
    Module dehnen sich jahreszeit- und wetterbedingt etwas aus. Es sollte auf den Abstand zwischen den Modulen geachtet werden (meist sind 2 cm optimal). Für die Montage ist das einfach, da Mittelklemmen als Abstandsmaß verwendet werden können.

  • Montageschienen:
    Montageschienen dürfen keinesfalls auf den Ziegeln aufliegen. Bei fachgerechter Montage kann das gar nicht passieren. Jede Schiene muss fest mit dem Dachhaken verbunden werden. Rütteln Sie nach der Montage an den Verbindungen – sie müssen bombenfest sitzen. Wenn nicht, besteht die Gefahr von Schäden bei Windlast.

  • Flexen von Dachziegeln:
    Je flacher das Dach, desto wichtiger ist dieser Punkt. Bei 60°-Dachneigung ist Wassereintritt sehr unwahrscheinlich. Je flacher das Dach, desto wichtiger werden folgende Punkte. Werden keine Blechziegel verwendet, müssen Ziegel geflext werden. Dabei ist auf saubere Arbeit und richtigen Abstand zu achten: Ist der Abstand zu hoch, liegt der darüberliegende Ziegel auf dem Dachhaken; ist er zu niedrig, kann der darunterliegende Ziegel bei Schnee oder Wind brechen. Faustformel: Zwei Lagen eines Meterstabs sollten zwischen unterem Ziegel und Dachhaken passen. Blechziegel sind einfacher – sie können nicht brechen und nehmen Druck auf. Auf keinen Fall sollten Ziegel abgeschlagen werden, da poröse Flächen langfristig zu Frostschäden führen.

  • Montagefotos:
    Es sollten zur Dokumentation immer Montagefotos gemacht und Ihnen nach der Montage zur Verfügung gestellt werden.


AC-Montage (Wechselstromseite, Innenarbeiten)

  • DC-Lasttrennschalter:
    Meist im Wechselrichter verbaut; falls nicht, muss dieser separat zwischen Modulen und Wechselrichter montiert werden.

  • Ordentliche Arbeit:
    Ist der Speicher oder Wechselrichter krumm und schief montiert, sollte das in jedem Fall ausgebessert werden.

  • Zählerschrank:
    Überspannungsschutz sowie FI- und LS-Schalter müssen eingebaut werden. Auch Beschriftungen sollten vom Elektriker vorgenommen werden.

  • Herumliegende und offene Leitungen:
    Solange alles sauber und ordentlich aussieht, ist es meistens gut.

  • Erdungskabel:
    Es muss ein starres Erdungskabel mit 16 mm² vom Dach zur Erdungsschiene installiert werden, die nicht über Wasserleitungen geerdet sein darf (früher üblich, heute nicht mehr zulässig). Viele Monteure nutzen ein dünneres oder kein starres Kabel, weil es einfacher zu ziehen ist – das ist aber nicht korrekt. Ein gelb-grünes Kabel ist zwar ein Erdungskabel, aber meist keines mit zusätzlicher Isolierung und oft zu flexibel.

  • Anbindung an das Internet:
    Der Wechselrichter muss ans Internet angebunden werden, um Verbrauch und Produktion in einer App zu sehen. Nach Möglichkeit sollte eine LAN-Verbindung über Kommunikationskabel genutzt werden, da sie stabiler ist als WLAN. Alternativ kann Powerline-Technik (z. B. TP-Link) genutzt werden.

  • Austausch älterer Zählerschränke:
    Viele ältere Zählerschränke müssen ausgetauscht werden. Der Vorteil: Da dies ohnehin irgendwann gemacht werden muss, profitieren Sie aktuell vom Nullsteuersatz für die Installation von PV-Anlagen – Sie zahlen keine Mehrwertsteuer auf die Neuerrichtung des Zählerschranks.

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